Finnland, Neuseeland, Thüringen und viele mehr – Absage folgt auf Absage. Rallyefans weltweit machen gerade eine harte Zeit durch. Wie alle anderen auch, die in der aktuellen Situation von Einschränkungen betroffen sind.

Matthias KahleDie in letzter Zeit gehäuften Nachrichten über abgesagte Veranstaltungen, auf das Jahresende verschobene Termine oder finanziell in Bedrängnis geratene Sportler und Teams gehen auch an uns nicht spurlos vorbei.

Wir als Verein sind ebenfalls betroffen. Wichtige Einnahmen aus der Kooperation mit regionalen Veranstaltern fallen weg und Events wurden abgesagt. Damit sind wir, stärker noch als in den vergangenen Jahren, auf freiwillige Spenden und die finanzielle Unterstützung von Partnern und Sponsoren angewiesen. Ansonsten steht die Austragung der Internationalen Lausitz-Rallye auf sehr wackeligen Füßen.

Die Eckdaten stehen
In unserer Sitzung am 4. Juni haben wir intensiv darüber diskutiert, ob und unter welchen Umständen wir als Verein die diesjährige Lausitz-Rallye durchführen (können). Stand heute gehen wir davon aus, dass unsere Veranstaltung stattfinden kann. Sicherlich unter angepassten Rahmenbedingungen und mit den dann notwendigen hygienischen Vorsorgemaßnahmen.

Parallel zum organisatorischen Teil haben wir die Zeit genutzt und die Strecken aufgenommen. Was euch erwartet, bringen wir mal kurz auf den Punkt:

12 Wertungsprüfungen mit vielen neuen Abschnitten (also zwei Wertungsprüfungen mehr als im letzten Jahr)
167,44 WP-Kilometer (nochmal 1,23 km mehr als im Vorjahr!!!)
• Nur 14,80 Kilometer auf festem Untergrund (2019: 22,28 km)
• Geringfügig erhöhte Gesamtlänge mit 326,10 km (2019: 310,55 km)
• Gewohnt geiles Verhältnis von 51,19 % WP zu 48,81 % Verbindungsetappen

Gespräche mit Partnern, Sponsoren und Behörden
Trotz vieler Unwägbarkeiten behalten wir unsere Zuversicht und unseren Optimismus, die uns in den vergangenen Jahren immer getragen haben. Wir hoffen und vertrauen darauf, dass unsere Partner, Sponsoren und Dienstleister, genau wie wir auch, gestärkt aus dieser Situation hervorgehen und wir gemeinsam den Fortbestand unserer Veranstaltung sichern können.

Welche Anpassungen dafür nötig sind, diskutieren wir aktuell mit den lokalen Behörden, der FIA, dem DMSB und unseren Partnern.

Wir alle sind in diesen turbulenten Zeiten vor besondere Herausforderungen gestellt. Daher beobachten wir die gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und sportlichen Entwicklungen ganz genau, denn auch der Motorsport kann nicht außerhalb des gesellschaftlichen Kontextes stattfinden.

LR LeitungssitzungNeben den wirtschaftlichen Konsequenzen stellen sich aber auch ganz praktische Fragen. Wie organisieren sich die internationalen Verbände (FIA European Rally Trophy – die Internationale Lausitz-Rallye ist der Finallauf)? Welche Planungen haben der DMSB und die nationalen Serienveranstalter (ADMV, Schotter-Cup etc.)? Diese Fragen gilt es in den nächsten Wochen zu sortieren und zu beantworten.

Damit der Rallyesport in Deutschland nachhaltig und ohne Schaden durch die Krise kommt und wir zur 23. Internationalen Lausitz-Rallye wieder mit enthusiastischen Fans, attraktiven Strecken und hochmotivierten Teams an den Start gehen können.

Wir sehen uns in Boxberg!

Autor: Björn Fröbe
Photo Credits: rallye-pics.de, Lausitz-Rallye