Dreieinhalb Monate liegt die Lausitz-Rallye nun schon wieder zurück. Und noch immer bin ich total euphorisiert. Nicht so sehr wegen den bunten Autos – okay, die waren auch ziemlich geil - nur leider habe ich nicht allzu viel von der Action mitbekommen. Nein, etwas viel Grundsätzlicheres bewegt mich noch immer.

 

Es isPressezentrumt die Faszination, wie 1.000 Hände, sprich 500 Menschen, anpacken um etwas Großartiges zu schaffen. Und der Stolz darauf, als ein Rädchen in dem großen Getriebe seinen Teil dazu beigetragen zu haben. Dabei habe ich die allerallerallerwenigsten persönlich getroffen.

Das eigentliche Rallye-Wochenende war nur die Krönung einer sich über das gesamte Jahr ziehenden Teamanstrengung.

Und was erntet man dafür? Hm, gutes Feedback von denjenigen, mit denen man unmittelbar zu tun hat? Ja, auch. Resonanz in den sozialen und nicht ganz so sozialen Medien? Ebenso wichtig. Neue Freundschaften? Unschätzbar wertvoll.

Viel mehr jedoch ist es das Gefühl, eine Rallye auf die Beine gestellt zu haben, bei der Teams und Fans gleichermaßen ihre Freude hatten.

Meine persönlichen Highlights
Unser Pressebüro war immer mit zwei bis drei Mann besetzt. Neben der Rundum-Betreuung der Medienvertreter hatten wir uns vorgenommen, unseren eigenen ambitionierten Kommunikationsplan umzusetzen. Über Facebook und Instagram wollten wir möglichst nah am Rallye-Geschehen dran sein, mit den Fans interagieren und viele Fotos und Eindrücke teilen. In wieweit diese Social-Media-Livereportage angekommen ist, könnt ihr am besten selbst beurteilen. Habt ihr etwas vermisst? Was war gut? Sollen wir das in diesem Jahr erneut so machen? Euer Feedback ist gern willkommen.

Start WP3Aufregend ging es am Samstagfrüh an WP 3 zu. Am Start sind wir auf Instagram live gegangen, um die Fans mit Infos aus erster Hand zu versorgen. Gut gelaunt begrüßten uns Dirk Richter und Anja Vogel mit der weniger tollen Nachricht: „Wir haben keinen fünften Gang mehr.“ Und nun? „Erstmal weiterfahren und dann werden wir schon irgendwie durchkommen.“ Hat geklappt, am Ende belegen die beiden den 15. Gesamtrang und sind im Ziel happy.

Oder Alfred Gorny, Sonntagnacht 0:30 Uhr in meinem Auto. Es war dunkel und es war ziemlich kalt. Während im Festzelt noch alle am Feiern waren, haben wir mit dem Laptop auf den Knien den finalen Bericht zur Rallye zusammengetippt. Um 01:15 Uhr hatten wir alles zusammen. Das war speziell und das war großartig.

Anruf aus dem Rallyezentrum. Bitte sofort den Rallyeleiter (Uwe Schmidt) zurückrufen. Gesagt, getan. „Machst du das Facebook?“ „Ja.“ „Dann schreib mal, dass die Fans sich ausschließlich in den Zuschauerzonen aufhalten sollen, sonst droht der Abbruch.“ Da ging die Diskussion erst richtig los. Wer hat Recht? Wer weiß es besser? Leute, Leute…

Race ControlNicht zu vergessen die Race Control. Mit der Kamera in Anschlag habe ich die Kollegen „überfallen“ um ein paar aussagekräftige Fotos zu machen. Okay, die hoch konzentrierten Offiziellen wollten eigentlich in Ruhe arbeiten, aber wo kommt man sonst so hautnah ran? Danke für euer Verständnis.

Diese Episoden und viele weitere Begebenheiten bleiben mir besonders im Gedächtnis. Und ich denke, jeder der dabei war, kann mindestens genauso viel davon erzählen.


Verantwortung und Spaß gleichermaßen

Überhaupt war der kollegiale und professionelle Umgang miteinander ein echtes Highlight. Klar, angespannt ob der immensen Verantwortung waren alle. Geht alles glatt? Wird der Zeitplan eingehalten? Sind alle Helfer und Partner zur richtigen Zeit am richtigen Ort? 

Bei aller Anstrengung wurde klar, fair und vor allem im richtigen Ton miteinander kommuniziert. Auch wenn ich das nur aus meiner Perspektive beurteilen kann.

Daher kann ich jedem Rallyefan nur empfehlen, einmal die „Seiten zu wechseln“, um zu verstehen, was eigentlich hinter der Organisation solch einer Großveranstaltung steckt. 2020 habt ihr wieder Gelegenheit dazu. Wir sehen uns!

Autor: Björn Fröbe