Was war das denn für ein Wochenende?!
Hinter uns und den Teams liegen 2 Tage pure Rallye-Action mit 155 Kilometern auf Bestzeit. Dazu unzählige Fans am Streckenrand und bestes Wetter. Was braucht ein Rallye-Herz mehr?
Wir hätten da noch etwas: der Kampf zweier deutscher Rallye-Legenden. Lokalmatador Matthias Kahle gegen den WRC2-Masters Champion von 2024 Armin Kremer. Beide kennen sich seit über 25 Jahren und sind seit dem auf den Wertungsprüfungen die schärfsten Konkurrenten, aber abseits davon auch gute Freunde.Somit war alles angerichtet für ein perfektes Rallye-Wochenende.
Pünktlich rollten die Autos über die Rampe. Den Anfang machte dabei Armin Kremer, gemeinsam mit seiner Tochter Ella. Sie war es auch, die ihren Vater letztes Jahr an die Spitze der WRC2-Masters gelotst hat.
Sie waren somit auch die ersten auf den Wertungsprüfungen am Freitagabend.
Packende Action am ersten Tag
In der Klasse NC1 konnte sich Raphael Ramona, Sieger des Schotter-Cups 2025, sich mit dem hauchdünnen Vorsprung von 4 Sekunden den Tagessieg sichern. Ramona dicht auf den Fersen waren der Finne Rasmus Tuominen und Dark Liebehenschel.
Das schnellste Team in einem Fronttriebler war das türkische Duo Cetman/Süren vor dem Thüringer Fabian Schulze und der Erzgebirger und Vize Europameister von 2014, Sepp Wiegand. Alle 3 trennten lediglich knapp 7 Sekunden.
Lausitz-Rallye Finale bei bestem Wetter
Jakub Matulka hielt sich konstant an der Spitze. Er konnte 6 von 8 Wertungsprüfungen gewinnen. Lediglich die WPs 5 und 8 konnte er nicht gewinnen. Durch den Sieg der WP 5 schob sich der 3-malige Deutsche Meister Fabian Kreim an dem Vater-Tochter-Duo Kremer vorbei. Der Unfall von Fabian Kreim und Frank Christian auf der WP 7 "Bärwalder See 1", den beide glücklicherweise unverletzt überstanden haben, sorgte dafür, dass Armin Kremer wieder auf Platz 3 herankam.
Matthias Kahle und Christian Doerr blieben von Drama verschont und verteidigten ihren zweiten Platz erfolgreich.
Matthias Kahle und Christian Doerr blieben von Drama verschont und verteidigten ihren zweiten Platz erfolgreich.
In der RC3 verlor der frisch gebackene DRM-3 Meister Carsten Mohe seinen ersten Platz auf der letzten WP durch einen Reifenschaden. Der junge Pole Adrian Labuda sicherte sich den Klassensieg in der RC3.
Sepp Wiegand konnte sich in der Klasse RC4 gegen Fabian Schulze und Marius Stolberg Hansen aus Norwegen durchsetzten.
Rasmus Tuominen konnte an Raphael Ramonat vorbeiziehen, und gewann somit die Klasse NC1. Ramonat sicherte sich Platz 2 vor Dark Liebehenschel.
Mit Mario Keller und Mike Korn kamen leider nur 2 der 4 gestarteten Trabbis ins Ziel. Leider schied Eckhard Eichhorst bei seiner 20. Lausitz-Rallye wegen eines technischen Defekt auf der WP "Reichwalde 1" aus.

Highlight für Lausitzer Teams
Für die Teams des RRWC Lausitz e.V. war die "Heimrallye" ein ganz besonderes Highlight. Prominentester Starter unseres Vereins ist ohne Zweifel Lokalmatador Matthias Kahle mit Beifahrer Christian Doerr. Für beide war es die zweite Rallye dieses Jahr und sie zeigten, trotz der geringen Zeit am Steuer eines Rally2-Boliden haben sie nichts verlernt. Von Anfang an konnten die Beiden bei den Zeiten der Spitzengruppe mithalten. „Wir hatten vorher realistisch mit Rang fünf gerechnet. Mit dem zweiten Platz haben wir unser Soll deutlich übererfüllt“, sagte der siebenmalige Deutsche Rallye-Meister. Es ließ sich nicht leugnen, dass "der Meister" zahlreiche Fans an die Strecken zieht. Als Kind der Lausitz ist und bleibt er einer der Lieblinge der Fans.
Auch wenn man bei dem Wohnort nicht sofort an eine Mitgliedschaft im Rallye-Renn-& Wassersport-Club Lausitz e.V. denken mag, ist der Crottendorfer Carsten Mohe dennoch langjähriges Mitglied in unserem Verein. Für den frisch gebackenen DRM3-Meister lief die Lausitz-Rallye von Beginn perfekt. Mit 5 WP-Siegen konnte er sich bis zur vorletzten WP an der Spitze der RC3 halten. Ein Reifenschaden ließ ihn leider auf Platz 2 zurückfallen. Trotz alldem ein sehr starker Auftritt von Carsten Mohe und Andrea Lieber.
Für Vereinsneuling Paul Schmidt von 4Speed Racing war es gemeinsam mit Co-Pilotin Jeanette Kvick Saisonabschluss sowie Highlight des Jahres. Es war die größte und anspruchsvollste Rallye in seiner ersten Saison im Rallyesport. Am Ende war es Platz 7 in der Klasse für das deutsch-dänische Duo in ihrem Lancia Ypsilon HF Rally4. "Die Lausitz ist einfach eine klasse Veranstaltung und ist auch nächstes Jahr definitiv Pflicht bei uns" so der Leipziger.
Vereinsurgestein André Raupach konnte erneut einen Klassensieg in der Klasse NC6 einfahren. Mit Beifahrerin Clara Wildgrube fuhr er seinen Toyota GR Yaris bis auf Platz 36 der Gesamtwertung.
Vereinsurgestein André Raupach konnte erneut einen Klassensieg in der Klasse NC6 einfahren. Mit Beifahrerin Clara Wildgrube fuhr er seinen Toyota GR Yaris bis auf Platz 36 der Gesamtwertung.
Für Markus Roch und Tom Hacke lief die Lausitz-Rallye leider nicht ganz so gut. Für beide war die Rallye nach der WP 7 wegen technischen Defekten vorzeitig beendet. Das Vater-Sohn-Team Roch lag davor auf einem starken 6. Platz in der Gruppe NC1. Für Tom Hacke begann die erste Wertungsprüfung bereits mit technischen Problemen, weshalb er am zweiten Tag unter Super-Rallye Regeln erneut startete.
Alles in allem war die 28. Int. ADMV-Lausitz-Rallye ein einzigartiges Motorsport-Highlight in Deutschland. Mit einem 91 Startern aus 14 Nationen hat die Lausitz-Rallye ihren internationale Status deutlich unterstrichen.
"Wir sind unglaublich Stolz, dass wir so ein großes Motorsportevent auf die Beine gestellt haben, und dass es so reibungslos über die Bühne ging. An dieser Stelle danken wir all unseren Helfer, die unsere Rallye überhaupt erst möglich gemacht haben!" so Pressesprecher Bastian Hartmann.
Fotos: Madeleine Bittag, Anna Frank, Thomas Gorlt, Ondrej Kohout, Joe Warkentin



