Text: Fabien Limp, Bilder: Thomas Gorlt, RRWC-Lausitz (Anna Frank, Bastian Hartmann)

WP1: Gröndal mit Siegesambitionen

Bei wunderschönem Herbstwetter konnte die 26. Ausgabe der Lausitz-Rallye vor beeindruckender Kulisse des Braunkohlereviers an den Start gehen.
Der offizielle Start fand, wie in den letzten Jahren, direkt am Bärwalder See statt. In unmittelbarer Nachbarschaft befindet sich der Serviceplatz und auch das Rallye-Zentrum.

Als erste Wertungsprüfung der diesjährigen Lausitz-Rallye galt es die WP Sprey mit der legendären „ARENA“ zu bewältigen. Bereits auf WP1 steigt Anders Gröndal mit einem deutlichen Etappensieg in die Rallye ein. Sein engster Konkurrent, Matthias Kahle, kämpft derweil mit Problemen an der Servolenkung seines Skoda Fabia RS Rally2. Dennoch schafft er die zweitschnellste Zeit auf der ersten Wertungsprüfung und liegt nach WP1 20,1 Sekunden hinter Gröndal. Probleme auch bei Filip Mares. Er steckt nach Fahrfehler für mehrere Minuten auf einem Erdwall fest und verliert dadurch massiv Zeit. Die drittschnellste Zeit kommt von Fabio Schwarz in seinem Ford Fiesta Rally2. Er liegt 30 Sek. hinter Gröndal. Die Top 5 werden von Raul Jeets im Skoda Fabia RS Rally2 und Jakub Matulka Ford Fiesta Rally3 vervollständigt.

Einen weiteren Ausrutscher musste A. Johansson und Co-Pilot A. Sigfridsson auf der WP1 verbuchen, für das Team war die Rallye damit leider frühzeitig zu Ende.

WP 2: Kahle legt nach, Mares mit Top-Zeit

In der zweiten Wertungsprüfung kann Matthias Kahle seinen Abstand auf Gröndal verkürzen, er fährt auf WP2 die drittschnellste Zeit im Feld. Die Bestzeit allerdings kommt von Filip Mares. Auch wenn seine Siegchancen durch den Abflug in WP1 mehr als gering ausfallen, zeigt er mit dieser Zeit deutlich, welche Pace er abliefern kann. Weiterhin in der Führung der Rallye: der Norweger Anders Gröndal. Von ihm kommt die viertschnellste Zeit der WP. Respektable Zeiten auch von Jeets und Jakub Matulka. Sie profitieren von der langsameren Zeit von Fabio Schwarz, der hier einiges an Boden verliert und auf den 8. Platz der Gesamtwertung zurückfällt. Jan Cerny, ebenfalls im Ford Fiesta Rally3, rutscht auf den 5. Platz der Wertung.

Die WP 2 musste aber nach einem Unfall von Arwid Jungnickel abgebrochen werden. Der Unfallwagen konnte die Strecke nicht mehr selbstständig verlassen, weshalb ein Stau entstand.
Zu allem Übel war auch noch die Rettungszufahrt durch einen widerrechtlich geparkten PKW versperrt, weshalb die Feuerwehr und der Rettungsdienst nur mit massiver Verzögerung zum Unfall gelangen konnten.

WP 3: Gröndal mit schnellem Start in Tag 2

Der führende Anders Gröndal kann auf der ersten Wertungsprüfung des zweiten Tages seinen Abstand weiter ausbauen. Er fährt die schnellste Zeit und schlägt damit Filip Mares um 3,8 Sekunden. Mathias Kahle brachte es mit seinem Skoda Fabia RS Rally2 auf die drittschnellste Zeit, 7,3 Sekunden hinter Gröndal. Raul Jeets festigt seinen dritten Platz in der Gesamtwertung, seine Zeit ist um nur 0,1 Sekunden langsamer als Kahle. Damit bleibt die Top 5 nach der ersten Etappe des zweiten Tages unverändert.

Während Etappe 3, kam es zu einer Unterbrechung, da sich einige Fans zu nah an der Strecke aufhielten. Nach kurzer Klärung und Ordnungsruf konnte die Etappe ohne weitere Vorkommnisse fortgesetzt werden.

WP 4: Mares setzt Zeichen

Filip Mares setzt auf der vierten Etappe eine beeindruckende Bestzeit. Er konnte Grondal um 16,6 Sekunden schlagen. Grondal selbst fährt sein Fahrzeug auf die zweitschnellste Zeit. Mathias Kahle kommt knapp dahinter, verliert aber erneut 4,2 Sekunden auf den führenden. Reets und Matulka können ihre Plätze nach WP4 halten. Fabio Schwarz rutscht mit einer soliden Zeit weiter in der Gesamtwertung nach vorne. Er liegt derweil auf Platz 7.

WP 5: Erneut Top-Zeit von Mares / Kahle holt auf

Erneut lieferte Filip Mares die Bestzeit auf dieser Wertungsprüfung. Er schlägt Mathias Kahle um 5,2 Sekunden. Kahle kann damit seinen Abstand auf Grondal verkürzen. Grondal liefert die drittschnellste Zeit, bleibt damit weiterhin in Führung. 26,7 Sekunden ist der Abstand zum zweiten Platz in der Gesamtwertung.

WP 6: Probleme für Kahle verkleinern Siegeschancen.

Auch hier kann Filip Mares die Bestzeit setzen. Er ist 3,0 Sekunden schneller als Grondal. Die drittschnellste Zeit fährt Raul Jeets ein. Noch unbekannte Probleme bremsen Mathias Kahle aus, er verliert deutlich Zeit auf die Spitze. Damit wird der Kampf um die Führung deutlich erschwert. Kahle behält nach dieser Etappe den zweiten Platz der Gesamtwertung, verliert aber deutlich an Boden. Die Top 5 weiterhin unverändert.

WP 7: Getriebeprobleme zwingen Kahle zum Vorzeitigen aus.

Drama bereits vor Etappe 7, Lokalheld Mathias Kahle muss vorzeitig seinen Wagen mit Getriebeproblemen abstellen. Damit steht Grondal in mit etwa einer Minute Abstand zu Platz 2 in einer komfortablen Position. Filip Mares zeigt derweil weiterhin seine starke Pace und sichert sich erneut den Etappensieg auf WP7. Die zweitschnellste Zeit fährt Raul Jeets ein. Durch den Ausfall von Kahle kann sich S. Andervang auf Platz 5 nach vorne schieben.

WP 8: Grondal fährt den Sieg ein.

Die letzte Stage ist abgeschlossen und Anders Grondal mit Co-Pilotin Veronica Engan haben sich damit den Sieg der diesjährigen Lausitz-Rallye gesichert. Das Podium wird von Raul Jeets, mit Co-Pilot Andrus Toom auf Platz 2, und Jan Cerny, mit Co-Pilot Ondrej Krajca auf Platz 3 abgerundet. Die Top 5 werden von J. Matulka und S. Andervang vervollständigt.

Wir gratulieren den Siegern und dem Podium.

Abschließend muss noch festgestellt werden, dass der Andrang zur diesjährigen Lausitz-Rallye erneut immens ausgefallen ist, was Zuschauer sowie Fahrerfeld betrifft. Dieser Andrang veranschaulicht deutlich, dass der Rallyesport allgemein weiterhin einen großen Stellenwert hat. Die Bedeutung der Lausitz-Rallye, als eine der letzten existierenden Schotter Rallyes in Deutschland, ist für unsere Region von unglaublichem Wert. Solch ein Event lässt sich nur mit gemeinsamer Anstrengung von allen Beteiligten verwirklichen. Deswegen bedanken wir uns bei allen Parteien, die zur Umsetzung der diesjährigen Lausitz-Rallye beigetragen haben, ohne Ihre Mühe hätte dieses Event nicht stattgefunden.

Top 5 „26. Int. ADMV-Lausitz-Rallye“ 09.11.-11.11.2023

Pos.

Fahrer /
Beifahrer

Fahrzeug

Gesamtzeit

Vorherige

Erste

1

Gröndal (NOR)
Engan (NOR)

Skoda Fabia Rally2 Evo

1:25:20.0

 

 

2

Jeets (EST)
Toom (EST)

Skoda Fabia RS Rally2

1:26:21.1

+1:01.1

+1:01.1

3

Cerny (CZE)
KRAJCA (CZE)

Ford Fiesta Rally3

1:28:25.4

+3:05.4

+2:04.3

4

Matulka (POL)
Dymurski (POL)

Ford Fiesta Rally3

1:28:33.3

+3:13.3

+7.9

5

Andervang (SWE)
Kjellgren (SWE)

Skoda Fabia Rally2 Evo

1:28:56.4

+3:36.4

+23.1