Nach vier gefahrenen Wertungsprüfungen der diesjährigen Internationalen ADMV Lausitz-Rallye liegt Erik Cais (CZE) mit 2,1 Sekunden vor Anders Grondal (NOR) in Führung. Den dritten Platz im Gesamtklassement belegt mit 7,7 Sekunden Rückstand Matthias Kahle (DEU).

Erik Cais kleinInsgesamt 77 Teams starteten bei durchwachsenem Wetter um 15:15 Uhr vom Boxberger Dorfgemeinschaftshaus in Deutschlands beliebteste Schotter-Rallye. Am Freitagnachmittag und -abend standen mit den Wertungsprüfungen „Arena“ (11,12 Kilometer) und „Mulkwitz“ (8,80 Kilometer) zwei ebenso beliebte wie herausfordernde Prüfungen auf dem Programm.

Nachdem der Shakedown noch keinen klaren Favoriten erkennen ließ, übernimmt Lokalmatador Matthias Kahle im Skoda Fabia R5 mit der Bestzeit von 06:50,6 Minuten auf der WP „Arena“ die Führung mit einem Vorsprung von 7,0 Sekunden auf seinen ersten Verfolger, den vierfachen Lausitz-Rallye-Sieger Anders Grondal im Ford Fiesta R5 aus Norwegen.

Der holt sich jedoch auf WP 2 die beste Zeit in 05:36,5 Minuten vor dem Tschechen Erik Cais (Ford Fiesta Rally2). Damit verkürzt Grondal auf Kahle um 5,7 Sekunden und der Rückstand auf den führenden Deutschen beträgt nach zwei Prüfungen marginale 1,4 Sekunden. Anschließend geht es für die Teams in den ersten 30-minütigen Service.

Lausitz Rallye Start Satorius kleinDer zweite Durchgang „Arena“ (WP 3) in der Dunkelheit sieht Erik Cais vorn, gefolgt von Grondal und Kahle. Alle drei liegen im Gesamtklassement hauchdünn beisammen, der Abstand liegt unter einer Sekunde. Die vierte und letzte Wertungsprüfung am Freitag gewinnt Erik Cais vor Grondal und Kahle.

Auf den Verfolgerpositionen kämpfen Daniel Chwist (POL), Martin Vlcek (CZE) und Björn Satorius (DEU) mit anderthalb Minutenabstand auf die Spitze um die weiteren Plätze.

In folgender Reihenfolge gehen die TOP 5 in die Nachtruhe:

1. Erik Cais / Petr Tesinsky (CZE / CZE, Ford Fiesta Rally2) 25:08,6 min.
2. Anders Grondal / Magnus Fuglerud (NOR / NOR, Ford Fiesta R5) +00:02,1
3. Matthias Kahle / Christian Doerr (DEU / DEU, Skoda Fabia R5) +00:07,7
4. Daniel Chwist / Kamil Heller (POL / POL, Hyundai i20 R5) +01:18,8
5. Martin Vlcek / Karolina Jugasova (CZE / CZE, Hyundai i20 R5) +00:37,0

Herausfordernde Streckenverhältnisse
Die Streckenverhältnisse waren durch den komplett verregneten Donnerstag deutlich anspruchsvoller als in den trockenen Vorjahren. Insbesondere stehendes Wasser und ausgefahrene Spurrillen machten es vor allem den zweiradgetriebenen Fahrzeugen schwer. Positiver Nebeneffekt: Staubentwicklung war kein Thema.

Wie jedes Jahr fordern die ersten Wertungskilometer auch ihren Tribut. Werner Löseke im Volvo 944 sieht durch technischen Defekt das Ziel der ersten Wertungsprüfung nicht, Thomas Schultz im Renault Clio rollt mit defekter Antriebswelle auf WP 1 aus und Sven Senglaub rollt seinen Mitsubishi Lancer Evo auf WP 3.

Youngsters schlagen sich gut
Bei den drei 16-jährigen Fahren ergibt sich nach der ersten Etappe folgendes Bild: Fabio Schwarz lag nach WP 3 als schnellster Rallye4-Pilot auf dem sensationellen Gesamtrang 15, bevor ihn einen Kilometer vor Ende der vierten Prüfung ein Antriebswellen-Schaden stoppte. Jonas Müller (Platz 57) blieb im tief ausgefahrenen Sand auf WP 3 stecken, sein jüngerer Bruder Liam kam trotz Getriebeproblemen durch den Freitag und belegt im Opel Adam R2 einen sehr guten 39. Gesamtrang.

Autor: Björn Fröbe
Fotos: Bastian & Frank Hartmann