Ein Tag = zwei Geburtstage.

Am 4. März erreichte Matthias Kahle, siebenfacher Deutscher Rallyemeister, die 50. Sein „ewiger“ Konkurrent bei der Lausitzrallye, Anders Grondal, feierte just am selben Tag seinen 35. Geburtstag. Stellt sich die Frage, was erfolgreicher ist: Erfahrung oder jugendliche Unbekümmertheit? 

Erfahrung vs. Jugendlichkeit - Ein Tag = zwei Geburtstage. Dass das Alter beim Rallyefahren nur eine sekundäre Größe ist, beweist der in der Lausitz geborene Kahle jedes Jahr aufs Neue, wenn er mit den teilweise deutlich jüngeren Kontrahenten um den Sieg fährt. Insbesondere seine Vielseitigkeit und Erfahrung mit unterschiedlichsten Fahrzeugen (WRC, Dakar, Buggy, R5, Historische) sind seine Trümpfe, um sich schnell an neue Gegebenheiten anzupassen und somit stets ein ernstzunehmender Anwärter auf das Treppchen zu bleiben. Wie sich seine Tätigkeit als Instruktor bei Spritspartrainings mit dem Querfahren verträgt, bleibt allerdings sein Geheimnis. 

Obwohl er mit Mitte 30 auch schon nicht mehr zu den ganz jungen Hasen zählt, kann Anders Grondal bereits auf eine stolze Anzahl an Titeln und eine lange Karriere zurückblicken. Seit 2003 als aktiver Fahrer unterwegs, sicherte er sich fünf Mal die Norwegische Rallyemeisterschaft und gastierte bereits 15 Mal in der WRC, der höchsten Klasse im internationalen Rallyesport. Dabei wurde ihm das schnelle Fahren wohl schon in die Wiege gelegt, denn Vater und Großvater Grondal griffen ebenfalls ins Lenkrad. Warum der erfolgreiche Ford Fiesta R5 nun zum Verkauf steht und was die nächsten Pläne von Grondal sind, werden wir noch in Erfahrung bringen.

Bei der Lausitzrallye lieferten sich die beiden bisher immer ein sehenswertes und spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen. Fahrerisch auf demselben hohen Niveau siegte 2016 Matthias Kahle, nachdem Grondal’s Fiesta einem technischen Defekt erliegt. Im Folgejahr drehte Anders Grondal nach einem packenden Zehntelsekunden-Duell mit Kahle um und stieg ganz oben aufs Siegerpodest. 

Jeweils vier Lausitz-Siege gehen auf das Konto der beiden, also Unentschieden. Somit bleibt die Frage was mehr zählt – Erfahrung oder jugendliche Unbekümmertheit – einstweilen unbeantwortet.

Wir hoffen auf ein weiteres Aufeinandertreffen in diesem Jahr, denn es gilt herauszufinden, wer sich 2019 die Krone der Lausitz aufsetzen kann. Der Lokalmatador? Der Schotterspezialist? Oder erleben wir wie im vergangenen Jahr einen ganz neuen Sieger?

Wir freuen uns auf ein Wiedersehen in der Lausitz!