Das Fazit steht diesmal gleich am Anfang: Ich hätte nie gedacht, wie anstrengend und gleichzeitig aufregend eine Vereinsversammlung sein kann. Wir alle, Teams und Fans, wollen jedes Jahr eine spannende und spektakuläre Lausitzrallye erleben. Klar ist, so ein Event organisiert sich nicht von allein. Drumherum ist jede Menge zu tun und neben der sportlichen Ausrichtung der Veranstaltung gehört auch die aktive Vereinsarbeit des „Rallye-Renn- & Wassersportclub Lausitz e.V. im ADMV“ (so der etwas sperrige aber vollständige Name) zu den wichtigen Aufgaben.

Vereinsarbeit die auch noch Spaß macht - Servicepark

Auf ins Schotter-Mekka

Samstag, 23. März 2019. Die riesigen Türme des Kraftwerks Boxberg „begrüßen“ mich in der zweiten Heimat. Kurz noch einen Abstecher zum Servicepark, wo der Bärwalder See noch im Winterschlaf vor sich hindämmert. 

Ich fahre weiter in die Tagesanlagen des Tagebaus Reichwalde. Von hier könnte man eigentlich direkt in den Rennoverall schlüpfen, den Quertreiber starten und ist in zwei Minuten am Start von WP 8. Eigentlich, geht aber leider nicht. 

Vereinsarbeit die auch noch Spaß macht - Team Lausitz-RallyDafür treffen sich im vereinseigenen Objekt 18 Mitglieder, um bei einer der jährlichen Versammlungen wichtige Eckpunkte festzulegen und Beschlüsse zu fassen. Ich bin das erste Mal dabei, da ich mich ab sofort mit um die Medienarbeit und um das Marketing der Rallye kümmern will. Also gilt es erstmal reinzuschnuppern, wichtige Leute kennenzulernen, das „große Ganze“ zu verstehen und so weiter… 

Die Organisation als eingetragener Verein bringt Vorteile (Stichwort: Gemeinnützigkeit), aber auch eine ganze Menge Verpflichtungen mit sich. Im Gegensatz zu wirtschaftlich orientierten Unternehmen die Gewinne anstreben, geht es dem Verein darum, den Motorsport in der Region zu fördern - ehrenamtlich, unbezahlt und in der Freizeit. Und diese Leidenschaft spürt man!

Wo geht’s hin und was ist neu?

Vereinsarbeit die auch noch Spaß macht - Tagesordnung „17 Tagesordnungspunkte stehen auf der Agenda, so viele wie noch nie“, sagt Christian Dörr, der gemeinsam mit Wolfgang Rasper die Versammlung eröffnet. Die unabdingbaren Formalien (Wahl des Versammlungsleiters, Feststellung der Anwesenheits- und Stimmliste etc.) werden schnell „abgearbeitet“.

Und dann starten wir direkt ins Eingemachte. Was gibt es Neues von ADMV, DMSB und FIA? Das Rallyereglement wurde seitens der FIA und dem DMSB in einigen Punkten, wie zum Beispiel der Verwendung gelber und roter Flaggen, angepasst und muss – selbstverständlich – auch bei uns umgesetzt werden.

Anschließend geht es in die Analyse und Auswertung der letztjährigen Rallye. Was lief gut? An welchen Stellen muss angepackt und verbessert werden? Kommen wir mit einer „schwarzen Null“ durch - sprich, sind Aufwände und Einnahmen im Gleichgewicht? 

Ausblick 2019

Der FIA-Observerbericht stellt der vergangenen Rallye ein insgesamt sehr positives Zeugnis aus. An einigen Stellen werden wir in diesem Jahr nachbessern, so bei der Technischen Abnahme und der Dokumentenabnahme. Besonders erwähnenswert ist die gute Zusammenarbeit mit dem Team von „RallySafe“, dem verwendeten Tracking- und Sicherheitssystem. Auch die lokale Unterstützung seitens Politik und Sponsoren darf nicht unerwähnt bleiben. Denn ohne Landrat, Sparkassenstiftung, NADEBOR, FSP sowie vielen weiteren Förderern und Sponsoren würde es keine Rallye geben.

Nun wird es spannend, denn wir schauen auf die 2019er Ausgabe der Lausitzrallye. Schon heute steht fest, dass im Zeitplan und im Ablauf notwendige Anpassungen vorgenommen werden. Auch bei der Streckenführung wird es einige Veränderungen geben, erste Ideen dazu sind bereits geboren. Aber psssst, die verraten wir natürlich heute noch nicht. Und für 2020 könnt ihr euch – wenn alles klappt – auf einen besonderen Leckerbissen freuen. 

Ganz wichtig: Zur Absicherung der Veranstaltung werden wieder viele freiwillige Helfer benötigt, gerade für die Sicherung von Zufahrten für die Rallyeautos oder für notwendige Absperrungen. Also, wer eine(n) kennt, der eine(n) kennt, der/die rallyebegeistert ist… Immer her damit!

Puh, erstmal durchatmen. Das war ziemlich viel Input für mich, der sich erst seit wenigen Wochen in die Vorbereitung eingeklinkt hat. Auf der Rückfahrt nach Dresden schwingt das positive Gefühl mit, dass es sehr befriedigend ist, für meinen Lieblingssport, meine Lieblingsrallye und den RRWC e.V. Verantwortung zu übernehmen.

Autor: Björn Fröbe